Videoüberwachungssysteme

Inhaltsverzeichnis

Für welchen Einsatz ist die Überwachungskamera vorgesehen?

Als erstes sollte man für sich entscheiden, was will ich in welcher Entfernung noch erkennen und welche Breite möchte ich überblicken? Dies ist nötig, um das passende Videosystem auszuwählen. Hierzu sollte man bedenken, dass die bei Überwachungskameras mit PAL-Auflösung nur bis zu 3 Meter Bildbreite noch fremde Personen erkannt werden können und bei Full-HD-Auflösung bis ca. 7 Meter Bildbreite. Zur Verdeutlichung zeigen wir Ihnen hier ein Beispielvideo und Testbilder von den verschiedenen Kamerasystemen:

Beispielvideos zur Überwachungskameras mit PAL-Auflösung:

Wie Sie an Hand der Beispielvideos sehen konnten, kann man Ereignisse auch mit PAL-Auflösung sehr weit beobachte. Jedoch wird das identifizieren von fremden Personen bei den gezeigten Entfernungen nahezu unmöglich. Hier muss man dann auf eine größere Brennweite umsteigen. Der Blickwinkel wird dann deutlich schmaler.

Beispiel-Bilder einer Domekamera mit PAL-Auflösung:

Dome Überwachungskamera im Test

Testbild einer Domekamera mit 650 TV-Linien und einer Brennweite von ca. 2,8mm

Dome Überwachungskamera Test bei Nacht

Testbild einer Domekamera mit 650 TV-Linien bei Nacht mit einer Brennweite von ca. 2,8mm

Wie an den nachfolgenden Testbildern erkennen können, werden bei ähnlichem bzw. größeren Blickwinkel mit den hochauflösenden Überwachungskameras deutlich mehr Details erkannt.

Beispiel-Bilder einer 2 Megapixel IP-Kamera:

WLAN Überwachungskamera Test

Infrarot WLAN Überwachungskamera

Testbild einer IR WLAN Überwachungskamera mit 2 Megapixel

Infrarot W-LAN Netzwerkkamera mit 2 Megapixel

Testbild einer HD-Überwachungskamera mit 1080p Auflösung:

HD-SDI-Überwachungskamera am Tag

HD-SDI-Überwachungskamera mit einer Brennweite von ca. 3mm bei Tag

Anhand der Testbilder bzw. des Beispielvideos kann man erkennen, was man mit welcher Auflösung noch an Details erkennen kann.

Was muss ich beachten, um mich für das richtige Videosystem zu entscheiden?

Hier finden Sie eine Aufzählung der Fragen, die man sich vor der Kaufentscheidung stellen sollte:

  • Soll die Überwachungskamera im Innen- oder Außenbereich installiert werden?
  • Soll die Überwachungskamera auch bei Nacht noch Bilder liefern?
  • Welche Beleuchtung ist bei Nacht vorhanden?
  • Welche Breite möchte ich überwachen?
  • Wie weit von der Überwachungskamera ist der jeweilige zu überwachende Bereich entfernt?
  • Habe ich Eingangsbereiche die ich überwachen kann oder müssen die Grundstücksgrenzen überwacht werden?
  • Möchte ich fremde Personen identifizieren können?
  • Möchte ich Kennzeichen erkennen?
  • Soll die Kamera verdeckt oder offensichtlich (zur Abschreckung) sein?

Für welches Kamerasystem soll ich mich entscheiden?

Für kleinere Überwachungsbereiche oder für Eingangsbereiche reichen Überwachungskameras mit PAL-Auflösung in der Regel aus. Für Toreinfahrten die breiter als 3 Meter sind, empfehlen wir daher die Installation von mehreren Überwachungskameras. Auch ist es oft ausreichend, die Eingänge auf ein Grundstück so zu überwachen, das fremde Personen an diesen identifiziert werden können. Für die Überwachung des Geländes reichen dann oftmals Überwachungskameras mit einen größeren Blickwinkel für die Erkennung von Ereignissen völlig aus.
Überwachungssysteme mit PAL-Auflösung zeichnen sich durch geringere Anschaffungskosten aus und sind in vielen alltäglichen Situationen ausreichend.

Wann sollte man zur Videoüberwachung mit HD- bzw. Megapixel-Auflösung greifen?

Diese Videosysteme sollte man für größere zu überwachende Einfahrten, Eingänge und Flächen verwenden, da hier für die Identifizierung mit einer deutlich größeren Bildbreite gearbeitet werden kann. Wenn Überwachungskameras mit einer Auflösung von 2 Megapixel bzw. Full-HD-Auflösung (1080p) verwendet werden, dann können bis zu einer Bildbreite von ca. 7 Meter fremde Personen identifiziert werden. Mit diesen Überwachungssystemen können z. B. an Tankstellen mit einer Überwachungskamera bis zu 4 analoge Überwachungskamera mit PAL-Auflösung ersetzt werden. Die folgende Grafik zeigt in etwa die unterschiedliche Bildgröße zwischen der PAL-Auflösung und einer Full-HD-Auflösung mit 1080p.

Unterschied zwischen Full-HD und PAL Auflösung

Die Grafik ist nicht Maßstabsgetreu

Für welches hochauflösende Videosystem soll ich mich entscheiden?

Für eine HD-Überwachungskamera:

Außen Überwachungskamera mit Full-HD-Auflösung

Wenn Sie eine Videoanlage mit analogen Überwachungskameras ersetzten wollen undhochwertige RG59 Koaxialkabel verlegt ist, können in der Regel diese bis zu einer Länge von ca. 80 Meter weiter verwendet werden. Mittels HD-Übertrager kann zu einer Länge von bis zu 250 Meter realisiert werden.

Falls keine Aufzeichnung erfolgen soll, kann eine HD-Überwachungskamera mittels HDMI Konverter an einen Full-HD-Monitor angeschlossen werden. Die Überwachungskameras liefern bei voller Auflösung (je nach System 720p oder 1080p) 25 Bilder/s unkomprimiert, das sorgt für eine flüssige und nicht ruckelnde Übertragung der Videobilder auf einen Monitor.

Wenn eine Aufzeichnung gewünscht ist, dann können die Daten auf einen HD-Langzeitrecorder oder PC basierenden Rekorder gespeichert werden. Hier stehen Langzeitrecorder mit 4-16 Kanälen zur Aufzeichnung bereit. Bei einigen Herstellern können die Bilder auch in Realtime bei voller Auflösung gespeichert werden. Live-Bilder und die aufgezeichneten Daten können an einen Full-HD-Monitor betrachtet werden. Die meisten HD-Systeme zur Aufzeichnung bieten zudem einen Netzwerkanschluss zur Bedienung und Live-Ansicht der Bilder auf einem PC. Über den sogenannten Webserver ist ein weltweiter Zugriff über Internet auf die Daten möglich, Voraussetzung hierfür ist jedoch ein DSL-Anschluss. Bei diesen Systemen ist meist der Zugriff über Smartphone mittels App auf die Live-Bilder möglich. Bitte beachten Sie den hohen Speicherbedarf bei der Aufzeichnung von hochauflösenden Überwachungskameras.

Folgende Übertragungsmöglichkeiten können für HD-SDI-Überwachungskameras verwendet werden:

  • hochwertiges RG59 Koaxialkabel bis zu 80 Meter Länge
  • hochwertiges RG59 Koaxialkabel mit HD-SDI-Übertrager-Set in Full-HD bis 250 Meter
  • hochwertiges RG6 Koaxialkabel bis zu 120 Länge
  • über CAT5e oder CAT6 mit HD-SDI-Baluns in Full-HD bis zu 60 Meter
  • über Glasfaserkabel mit Glasfaser-Übertrager in Full-HD bis zu 2 Kilometer

Für eine IP-Kamera:

LAN Überwachungskamera mit FULL-HD Auflösung

Die Übertragung der Signale erfolgt hier über Netzwerkkabel (LAN) oder ohne Kabel über W-LAN. Die Kabellänge sollte 80 Meter Länge nicht überschreiten. Es ist möglich mit weiteren Hub’s die Kabellänge zu erweitern. Wenn WLAN verwendet werden soll, dann sollte die Signalstärke nicht unter 60 Prozent fallen. Wir empfehlen für eine Netzwerk basierende Videoüberwachung ein eigenes Netzwerk zu errichten. Eine Full-HD IP-Kamera überträgt bis zu 8 Mbit/s, dies würde ab einer größeren Stückzahl von Netzwerkkameras zu Problemen in der Übertragung der Daten innerhalb des Netzwerkes kommen. Das normale arbeiten im Netzwerk würde nicht mehr möglich sein, da die Kapazität des Netzwerks schnell an seine Grenzen kommen würde.

IP-Kameras mit PoE Unterstützung können direkt über das Netzwerkkabel mit Spannung versorgt werden, hierzu ist ein PoE-Injektor oder ein PoE-Switch geeignet. Ein separates Netzteil wird nicht mehr zur Spannungsversorgung direkt an der IP-Überwachungskamera benötigt.

Die volle Auflösung der Überwachungskameras kann nur über Netzwerk betrachtet werden. Einige Hersteller bieten einen Videoausgang mit PAL-Auflösung an, mit diesen Ausgang lassen sich die Objektiv-Einstellungen und die Justieren der IP-Kamera einfacher vornehmen, da die Live-Bilder dieser Videosysteme über Netzwerk durch die Digitalisierung etwas verzögert übertragen werden.

Die Aufzeichnung von IP-Kameras erfolgt auf PC basierende Systeme. Bei einigen Herstellern ist eine Software zur Aufzeichnung im Lieferumfang enthalten, diese können auf vorhandene PC-Systeme installiert werden. Die Systemvoraussetzungen werden bei diesen Herstellern angeben.

Die meisten IP-Kameras verfügen über einen FTP Upload-Funktion, hier können einzelne Bilder bei Bewegung und nach bestimmten Zeitabständen (ab einer Sekunde) auf einen FTP-Server gesendet werden. Bei vorhandenen DSL-Anschluss auch auf FTP-Server im Internet. Dies lässt sich z. B. dafür benutzten, wenn man ein immer wieder aktualisiertes Bild auf eine Webseite einbinden möchte, wie z. B. eine Wettercam.

Wir empfehlen jedoch die Installation der Software oder einen NVR-Langzeitrecorder zur Aufzeichnung, da eine komfortablere Aufzeichnung des Videostreams möglich ist. Des Weiteren können hier Aufzeichnungszeiten vorgegeben werden. Eine permanente Aufzeichnung ist über die Software oder die NVR-Langzeitrecoder möglich, wir empfehlen jedoch die Aufzeichnung bei Bewegung, dies spart Speicherplatz.

Weitere Tests und Tipps zu Überwachungskameras finden Sie unter http://hd-sdi-ueberwachungskamera.de/ueberwachungskamera-tipps/

Ein Gedanke zu „Videoüberwachungssysteme

  1. Franziska Bergmann

    Meine Mutter hat sich neulich erst ein neues Grundstück gekauft. Da sie gegen meinen Rat in eine sehr ruhige Gegend gezogen ist, bin ich sehr über ihre Sicherheit besorgt. Wo es nachts am ruhigsten ist, könnten Unbekannte unbemerkt einbrechen. Danke für den Hinweis eine Videoüberwachung mit einer Lichtanlage zu koppeln, um mögliche Einbrecher abzuschrecken und per Video genau aufzuzeichnen.

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